Die Corona-Krise drängt den zahnmedizinischen Praxisbetrieb zum Umdenken bezüglich des bisherigen operativen Vorgehens. Die Pandemie löst Angst bei den Menschen aus und macht Maßnahmen zur Reduzierung der Ansteckungszahlen notwendig – aus diesem Grund verlassen viele Menschen ihr Zuhause nur noch, wenn es dringend notwendig ist. Dies hat jedoch schwerwiegende Folgen, wenn medizinische Untersuchungen gemieden werden, vor allem wenn die Beschwerden akut sind. Hieraus ergibt sich ein Teufelskreis: Menschen versuchen weitestgehend, den Kontakt zu anderen zu vermeiden, bis ihre medizinische Notwendigkeit nicht länger aufzuschieben ist und schlussendlich eine Welle an Notfall-Patienten die Zahnarztpraxen trifft, welche nicht unverzüglich aufgefangen werden kann. Dr. Thomas Lang ist sich dieser medizinischen Ausnahmesituation bewusst und gibt dennoch einen positiven Ausblick in die Zukunft. Er ist überzeugt, dass der Praxisalltag trotz Corona aufrechterhalten werden könne und hat hierfür ein Konzept entwickelt, welches das Kontaktrisiko und die daraus resultierende Ansteckungsgefahr auf ein Minimum herunterbricht. Wie Dr. Lang dies von der Kontaktaufnahme bis hin zur Behandlung implementiert, erläutert er exemplarisch am Konzept des „kontaktlosen Patienten“.

Der kontaktlose Patient

Das erste Beratungsgespräch verläuft kontaktlos in Form einer Onlinesprechstunde. Hier erfragt der Zahnarzt alle potenziell medizinisch relevanten Informationen und lässt sich die notwendigen Befunde, Röntgenbilder etc. von der überweisenden Praxis oder dem Patienten selbst zukommen lassen. Darauf basierend erfolgt das anamnestische Gespräch, woraus sich meist bereits eine Diagnose ableiten lässt. Falls sich hier kein sicherer Befund ergibt, folgt selbstverständlich eine klinische Untersuchung. Aus der vorangegangenen Anamnese und Diagnostik lässt sich schlussendlich auf die Dringlichkeit der Behandlung schließen. Da es während einer Pandemie ratsam ist, den Praxisbetrieb auf Notfalltherapien hinunterzuschrauben, sollten die Beschwerden der Patienten nach Dringlichkeit priorisiert werden und aufschiebbare Behandlungen zu einem späteren Termin ausgeführt werden – vorzugsweise zur Zeit der Pandemie-Rezession im Sommer. Etwaige Behandlungsunterlagen wie beispielsweise der Kostenvoranschlag, die Anamnese etc. werden dem Patienten vorab per E-Mail zugeschickt, welche dieser bereits unterschrieben zum Behandlungstermin mitbringt. Ferner sollte der Patient die Praxis „einsatzbereit“ betreten, was das Zähneputzen, den Toilettengang etc. vorab daheim einschließt.

Zuzüglich soll der Patient sich vor Eintritt der Praxis telefonisch melden, sodass die Rezeption prüfen kann, ob das Behandlungszimmer für den Patienten bereits vorbereitet ist. Ist dies der Fall, so wird der Patient unmittelbar ins Behandlungszimmer „eingeschleust“. Dabei werden die Türen vom Praxisteam geöffnet, wodurch der Patient nichts berühren muss. Somit wäre der gesamte Empfangs- und Wartezimmer-Bereich, in dem die größten Ansteckungsrisiken stecken, weitestgehend abgesichert.

Das Behandlungszimmer – doppelt hält besser

Im Behandlungszimmer prüft der behandelnde Zahnarzt, ob der Patient alle notwendigen Unterlagen mitgebracht hat. Sollte dieser seine Unterlagen vergessen haben, werden ihm jene nochmals in der Praxis ausgedruckt und auf einer abwischbaren Unterlage vorgelegt.

Das Behandlungszimmer ist ungleich dem Rest der Praxis seit jeher ein hoch kontrollierter Raum. Das regelmäßige Desinfizieren der Flächen und Ablagen ist hier bereits Routine. Dennoch schreibt der Workflow von Dr. Lang einen Mehrfachschutz vor, welcher mögliche Risiken nochmals eindämmen soll. So wird etwa mit Kofferdam gearbeitet und zudem ein Spritzschutz oder Visier eingesetzt.

Sicherheitsgefühl wird zum Marketingfaktor

Das aus den Vorsichtsmaßnahmen resultierende Sicherheitsgefühl bei dem Praxispersonal als auch bei den Patienten findet seinen Ausdruck in dem durchweg positiven Feedback, meint Dr. Lang. Außerdem spreche der Komfortgewinn der Patienten für sich – die Behandlung wird ohne Wartezeit ausgeführt. Da viele Menschen medizinische Behandlungen aufgrund der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus meiden und einige Praxen temporär sogar geschlossen haben, stellt Dr. Langs Ansatz eine kompensierende Alternative dar. Der Workflow des „isolierten Patienten“ schafft Vertrauen, welches das Fundament jeder ärztlichen Praxis ist. Kann das Vertrauen der Menschen zu dieser Zeit wieder zurückgewonnen werden, so stellt der eben beschriebene Workflow einen wesentlichen Marketingfaktor dar. Folglich sollte jede Praxis auf diesen hygienischen Mehrfachschutz hinweisen – offline und besonders online – um weiterhin eine Patientengewinnung und -bindung zu erzielen. Auch im Hinblick auf die Onlinesprechstunden empfiehlt es sich, die eigene Webseite nochmals zu überarbeiten und an die gegebenen Umstände anzupassen. Auf diese Weise stellen Sie als zahnärztliche Praxis sicher, dass Ihre Webseite zudem SEO-relevant gestaltet ist und den derzeit rasant angestiegenen Corona-verwandten Suchanfragen im zahnmedizinischen Bereich entspricht.