Viele Unternehmen in der freien Wirtschaft haben längst erkannt, dass sich mit Gender-Marketing Männer und Frauen gezielt ansprechen lassen. Vor allem im stationären Handel begegnen den Kundinnen und Kunden deshalb immer wieder entsprechende Marketingmaßnahmen, wie zum Beispiel Kinderzahnbürsten in rosa oder hellblau oder Zahncreme, die ebenfalls aufgrund ihrer farblichen Verpackungsgestaltung eher von dem einen als von dem anderen Geschlecht gekauft wird. Doch Gender-Marketing kann mehr als nur Stereotypen darstellen und ist wesentlich komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Es bietet vor allem im ganzheitlichen Marketingmix von Arztpraxen und Zahnarztpraxen viele Möglichkeiten zur Patientengewinnung.

Männer und Frauen nehmen Werbung anders wahr

Verschiedene Marktforschungsstudien zeigen: Werbung wird von Männern und Frauen unterschiedlich wahrgenommen, denn sie haben nicht nur unterschiedliche Interessensgebiete, sondern auch verschiedene Kommunikationsbedürfnisse und müssen deshalb auf unterschiedliche Art und Weise angesprochen werden. Dabei sind Form und Farbe, Haptik, aber auch Geruch oder textuelle Gestaltung entscheidend. Und was offline funktioniert, lässt sich selbstverständlich auch im Online Marketing für Zahnärzte anwenden, denn auch das Gesundheitsverhalten von Frauen unterscheidet sich deutlich von dem von Männern.

Doch um Gender-Marketing gezielt einsetzen zu können, ist es wichtig, die eigenen Patienten vorher genau zu kennen. Umfassende Ist- und Bedarfsanalysen geben Aufschluss über wichtige Sachverhalte für das eigene Gender-Marketing. Fragen wie: „Gibt es mehr Männer oder Frauen in der Patientenkartei“, oder: „Welche Leistungen werden eher von dem einen oder dem anderen Geschlecht nachgefragt und frequentiert“ können hier besonders aufschlussreich sein. Anschließend folgen Fragen wie: „Sollen alle Leistungsschwerpunkte für ein bestimmtes Geschlecht hervorgehoben werden oder nur einige bestimmte?“ Diese präzisieren das Marketing-Konzept weiter.

Auf die richtige Präsentation kommt es an

Ein Beispiel: Prophylaxe-Leistungen wie beispielsweise auch eine professionelle Zahnreinigung oder Bleaching werden vermehrt von Frauen wahrgenommen, da sie häufig ein höheres Gesundheitsbewusstsein haben. Dies bestätigen auch immer wieder Krankenkassen durch verschiedene Studien. Dadurch ergeben sich zwei verschiedene Möglichkeiten: Zum einen lassen sich weiterhin Frauen gezielt zum Thema Bleaching ansprechen oder auch verstärkt Männer auf das Thema aufmerksam machen. Denn auch bei Männern nimmt das Interesse für Gesundheit und Ästhetik immer mehr zu. Dadurch eröffnen sich für Zahnarztpraxen zusätzlich neue Möglichkeiten zur Patientengewinnung.

So lässt sich beispielsweise zum Thema Prophylaxe eine weitere Zielseite auf der eigenen Webseite anlegen, die sich in Layout, aber auch Wording unterscheidet und so gezielt auf die Bedürfnisse von Männern oder Frauen eingeht. Dieses Prinzip lässt sich auf alle zahnmedizinischen Bereiche, wie Endodontie, Implantologie oder ästhetische Zahnheilkunde, übertragen. Dabei kommt es vor allem auch auf die richtige Präsentation an. Ein reduziertes, aber dennoch durchdachtes Design unterstützt das zielgruppenspezifische Marketing für Männer genauso wie ein prägnanter Text ohne viele Ausschmückungen und eine passende Bildauswahl. Frauen dagegen bevorzugen häufig emotionalere Ansprachen. Eigene Zielseiten auf der Praxiswebseite können so entsprechend auf das eine oder andere Geschlecht zugeschnitten werden.