Facebook, Twitter und Instagram – Millionen Menschen weltweit nutzen diese Dienste täglich. Und die Bedeutung der sozialen Medien nimmt auch im Gesundheitswesen immer weiter zu. Auch immer mehr Ärzte und Ärztinnen haben Fans und Follower. Das macht die sozialen Netzwerke für Mediziner in vielerlei Hinsicht interessant. Denn wer sich und seine Praxis im Internet präsentiert, wirkt offen, modern und innovativ, und das trägt wiederum zur Patientengewinnung und Patientenbindung bei.

Warum sich soziale Netzwerke für Mediziner lohnen

Richtig eingesetzt, können die Portale zur Kommunikation mit dem Patienten oder Fachkollegen dienen, aber auch für Informationen rund um Leistungen und Praxisalltag genutzt werden. Deshalb pflegen viele Praxen neben der eigenen Homepage auch ihren Facebook-Auftritt, Twitter-Account und das Instagram-Profil. So lassen sich eine große Reichweite erzielen und zielgruppenspezifisch Patienten ansprechen. Voraussetzung dabei ist ein klares Konzept (Welche Zielgruppe möchte ich erreichen und zu welchem Zweck?) sowie regelmäßig neuer und lesenswerter Content, der einen Mehrwert für die Leserinnen und Leser schafft. So lässt sich als Hausarzt beispielsweise an Impfungen erinnern oder über neue Behandlungsmethoden und Therapien informieren. Denn oft wissen Patienten gar nichts von den angebotenen Leistungen. Zahnärzte haben so unter anderem die Möglichkeit, über implantatgetragenen Zahnersatz oder die professionelle Zahnreinigung aufzuklären. Ein guter Social Media-Auftritt verschafft Patientinnen und Patienten also einen optimalen Überblick über den Service der Praxis.

Social Media gibt den Patienten dadurch nicht nur die Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, sondern auch mit der Praxis zu kommunizieren und selbst Inhalte zu schaffen. Oft wird vor allem die Kommentar- oder Messenger-Funktion zur ersten Kontaktaufnahme mit der Praxis genutzt. Deshalb sind eine zeitnahe Moderation der Beiträge und das schnelle Beantworten von Nachrichten besonders wichtig.

Die Netzwerke bieten neue Chancen, bergen aber auch Risiken. Deshalb sollten Ärztinnen und Ärzte, die in den sozialen Medien aktiv sind, verantwortungsvoll mit dem Medium umgehen und die Anforderungen des Datenschutzes immer im Blick haben. Was gilt es also zu beachten, damit Instagram und Co. zum vollen Erfolg werden?

Der richtige Umgang mit Facebook, Twitter und Co.

Die Bundesärztekammer hat bereits vor einigen Jahren eine Art Leitfaden für Ärzte herausgegeben, der eine Orientierung bei der Nutzung von sozialen Medien bieten soll. Dieser beinhaltet verschiedene Aspekte, die hier in Kürze zusammengefasst werden, um Stolperfallen zu entgehen:

Die ärztliche Schweigepflicht: Veröffentlichte Informationen dürfen keinerlei Rückschlüsse auf die Patientenidentität zulassen, und patientenbezogene Daten dürfen nur dann online geteilt werden, wenn die entsprechenden Personen zuvor ausdrücklich ihre Erlaubnis gegeben haben. Das einfache Weglassen des Patientennamens reicht dabei meist nicht aus, da sich anhand anderer Angaben wie Ort oder Zeit schnell eine Verbindung zum Betroffenen herstellen lässt. Wichtig ist deshalb, dass sich aus der Summe der online zur Verfügung stehenden Informationen keinerlei Rückschlüsse auf den Patienten ziehen lassen.

Kollegialität: Was im realen Leben gilt, gilt selbstverständlich auch im Internet – unsachliche Kritik oder herabsetzende Äußerungen vor allem gegen Berufskollegen sind auch im Netz unangebracht und sogar berufswidrig.

Das Arzt-Patientenverhältnis: Das Verhältnis zwischen Patienten und Arzt sollte zu jederzeit professionell und von einer persönlichen Beziehung entfernt sein. Deshalb sollten Ärzte auch ihren privaten Account vom beruflichen Auftritt in den sozialen Netzwerken trennen.

Selbstoffenbarung von Patienten verhindern: „Wie viel Privates gebe ich im Internet preis?“ Eine Frage, die sich jede Person stellen sollte, wenn sie soziale Medien nutzt. Viele Patientinnen und Patienten gehen im Internet jedoch besonders offen mit der eigenen Gesundheit um. Durch die Privacy-Einstellungen können Ärzte im Netz dazu beitragen, dass Beiträge und Kommentare von Patienten keine Selbstoffenbarung werden. Vorsichtig sollten Ärztinnen und Ärzte auch mit konkreten medizinischen Ratschlägen sein, da diese schnell falsch interpretiert werden könnten.